Nürnberger Immobilien Börse
TIPP Mit eigenem Kaminofen sparen

DIY-Installation leichter als gedacht

veröffentlicht am: 14.10.2025

Die Heizkosten sind angespannt, die Energiepreise schwanken, und viele Hausbesitzer suchen nach stabilen, planbaren Alternativen. Ein Kaminofen mit Schornstein kann hier eine echte Entlastung bringen, gerade wenn man auf heimische Holzressourcen setzt.

 

Dass eine solche Installation zum Heimwerkerprojekt wird, überrascht viele. Tatsächlich aber ist der Einbau eines Kaminofens nebst Rauchrohranlage eine durchaus machbare Aufgabe für handfeste Eigenleistung.

 

Wer hier nicht Geld für Fachbetriebe ausgeben muss, spart von Anfang an erhebliche Summen. Der Punkt ist: Mit den richtigen Komponenten und einer klaren Vorstellung vom Ablauf kann fast jeder dies selbst installieren.

 

Der Traum von wärmender Flamme und Unabhängigkeit

Ein Kaminofen im Wohnzimmer bedeutet nicht nur Wärmequelle, sondern auch Unabhängigkeit von schwankenden Energiepreisen und Versorgungsengpässen. Wer mit Holz heizt, das aus der Region kommt, macht sich gleichzeitig weniger abhängig von Märkten und Lieferketten. Das ist ein wirtschaftlicher Vorteil, der über Jahre hinweg wächst.

 

Besonders in winterlichen Monaten zeigt sich der Nutzen eines Kaminofens deutlich: Die Wärme lässt sich steuern, die Flamme spendet Behaglichkeit, und die Heizrechnung fällt niedriger aus. Für viele ist dies der entscheidende Grund, den Ofen endlich einbauen zu wollen.

 

Doch lange hat die Furcht vor komplexen Vorschriften und Installationskosten solche Pläne verzögert. Zu Unrecht, wie sich bei näherer Betrachtung zeigt.

 

Der richtige Schornstein und die nötigen Komponenten

Für die Installation muss zunächst geklärt sein, ob ein Schornstein bereits vorhanden ist. Viele ältere Häuser haben gemauertes System, das man in manchen Fällen weiter nutzen kann. Wer neuerer ist oder keine passende Anlage hat, braucht einen Metallschornstein.

 

Hier kommt die sogenannte Ofenrohranlage ins Spiel. Das Ofenrohr verbindet den Kamin mit dem Schornstein und muss gewisse Abstände zu brennbaren Materialien einhalten. Die gesetzlichen Vorschriften sind hier klar definiert: Ohne Schutzplatte sind 450 Millimeter Mindestabstand nötig, mit hinterlüfteter Platte reichen 400 Millimeter.

 

Die Ofenrohre werden aus robustem Edelstahl gefertigt und halten dauerhaft, was sie versprechen. Sie bestehen aus mehreren Elementen, die sich einfach ineinander stecken lassen. Längenstücke, Winkelstücke in verschiedenen Graden, Reduzierstücke, Türen zum Reinigen – alle Teile passen präzise zusammen. Damit braucht man nicht mehrere Hersteller abzuklappern, sondern bekommt alles aus einer Hand.

 

Was kostet so eine Installation wirklich?

Der finanzielle Vergleich ist schnell gemacht. Ein Handwerksbetrieb verlangt für Installation und Material oft 2.000 bis 5.000 Euro. Wer die Montage selbst übernimmt, bezahlt nur für Materialien. Ein komplettes Ofenrohr-Set liegt zwischen 100 und 300 Euro, ein Metallschornstein kostet je nach Länge und Durchmesser zwischen 800 und 2.000 Euro. Selbst mit allen nötigen Zubehörteilen, Dichtschnüren und Wandrosetten summiert sich das auf einen Bruchteil dessen, was der Handwerker berechnet.

 

Und diese Ersparnis ist nicht einmalig. Wer seinen Ofen selbst montiert hat, kann ihn später auch selbst warten, putzen und bei Bedarf erneuern. Das spart über die Jahre hinweg weitere Kosten.

 

Die Installation Schritt für Schritt

Zunächst muss der Aufstellort festgelegt werden. Der Kamin sollte so nah wie möglich beim Schornstein stehen, damit das Ofenrohr nicht unnötig lang wird. Dann wird der Ofen positioniert und nach den Herstellervorgaben befestigt.

 

Das Rauchrohr wird anschließend vom Ofenausgang bis zur Wanddurchführung gelegt. Hier gilt: Der Weg sollte so kurz und so gerade wie möglich sein. Jeder Meter zusätzliches Rohr kostet Effizienz. Die einzelnen Rohrsegmente werden ineinander gesteckt, oft mit Dichtschnur abgedichtet. Die Verbindungen müssen stabil sitzen, aber durch einfache Steckverbindungen ist dies kein kompliziertes Werk.

 

An der Wanddurchführung ist dann die Wandrosette anzubringen. Sie sitzt flächig und schützt die Mauerwerk kante. Ab diesem Punkt muss das Rohr doppelwandig sein, das ist Vorschrift. Ein doppelwandiger Schornstein isoliert die Abgase besser, senkt die Brandgefahr und verhindert Tauwasserbildung.

 

Sicherheit und Vorschriften geben Klarheit

Die Angst vor Vorschriften ist oft größer als die Vorschriften selbst. Die technischen Regeln für Kaminöfen sind ziemlich eindeutig. Der Mindestabstand zu Wänden und brennbaren Stoffen muss eingehalten werden, das Ofenrohr darf nicht zu stark abgeknickt sein, und ab der Wanddurchführung ist die doppelte Wand erforderlich. Punkt.

 

Ein Blick in die lokale Bauordnung und ein kurzer Kontakt zur unteren Baumbehörde oder zum Schornsteinfeger klären alle Feinheiten. Manche Regionen erfordern eine Anmeldung, manche verlangen eine Abnahme nach Installation. Dies ist aber schnell geklärt und bedeutet nur, dass jemand vorbeikommt und nachsieht, ob alles nach Vorschrift passt. Überraschungen gibt es dabei selten, wenn man sich an die bekannten Regeln hält.

 

Warum auch Anfänger das hinbekommen

Handwerkliche Fähigkeiten brauchst du für ein Ofenrohr-Projekt nicht in großem Umfang. Es geht nicht um Elektrik, nicht um Feinheiten, die Lehre brauchen. Es ist eine Zusammensetzarbeit mit klaren Teilen, die zusammenpassen. Wer ein Bücherregal aufgebaut hat, kann dies auch tun.

 

Das Schwierigste ist meistens nicht die Montage, sondern die vorausgehende Planung: Wo kommt das Rohr her, wie liegt es, wo geht es durch die Wand. Hier hilft es, erst einmal zu messen und aufzuzeichnen. Die meisten Anleiter oder Online-Videos zeigen genau, wie man vorgeht.

 

Zudem sind die Komponenten langlebig. Ein Ofenrohr hält Jahrzehnte, wenn man es normal putzt. Die Investition in gute Materialien zahlt sich aus. Edelstahlrohre mit Qualitätsverarbeitung und langer Garantie sind hier der Standard, nicht die Ausnahme.

 

Der Anfang ist gemacht

Eine funktionierende Wärmequelle, die unabhängig von Strompreisen läuft, ist mehr als ein Komfortelement. Sie ist auch eine wirtschaftliche Entscheidung. Mit Eigenleistung spart man nicht nur bei der Installation, sondern bewahrt sich auch die Freiheit, später selbst Hand anzulegen.

 

Die Anforderungen sind klar, die Teile sind verfügbar, die Montage ist nachvollziehbar. Was bleibt, ist die Entscheidung: Soll es diesen Winter noch sein? Mit etwas handwerklichem Mut steht dem eigenen Kaminofen nichts im Weg.


Bildquelle(n): photo by Tarakan on Adobe Stock