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Tipp Hängend oder stehend?

Vor- und Nachteile verschiedener Badmöbel-Typen

veröffentlicht am: 05.05.2025

Die Auswahl der passenden Badmöbel ist eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Gestaltung eines Badezimmers. Neben der Optik und der Funktionalität geht es dabei auch um die Frage der Montageart: hängend oder stehend? Beide Varianten haben spezifische Vor- und Nachteile, die nicht nur gestalterische Aspekte betreffen, sondern auch Pflege, Raumgefühl und bauliche Voraussetzungen.

  

Hängende Badmöbel: Modernes Design trifft auf flexible Raumgestaltung

Hängende Badmöbel sind fest an der Wand montiert und lassen den Boden darunter frei. Diese Variante erfreut sich zunehmender Beliebtheit, besonders in modernen Badezimmerkonzepten. Sie wirken leicht, aufgeräumt und lassen sich visuell gut in unterschiedliche Raumgrößen integrieren.

Vorteile hängender Badmöbel

Ein entscheidender Vorteil ist das luftige Raumgefühl. Gerade in kleineren Bädern kann eine hängende Lösung optisch für mehr Weite sorgen. Das freie Bodenstück unterhalb des Möbels lässt den Raum größer und strukturierter wirken.

Auch aus hygienischer Sicht haben hängende Modelle die Nase vorn. Da der Boden unter dem Schrank frei bleibt, lässt er sich problemlos reinigen. Staub, Wasserflecken und Haare können sich nicht unter dem Möbelstück ansammeln – besonders vorteilhaft für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.

Ein weiterer Aspekt ist die flexible Montagehöhe. Hängende Badmöbel können exakt an die gewünschte Höhe angepasst werden, was den Komfort erhöht. So lassen sich beispielsweise Waschtische individuell für große oder kleine Menschen ausrichten.

Nachteile hängender Badmöbel

Die Wandmontage ist zugleich ihr größter Nachteil. Denn nicht jede Wand ist tragfähig genug für hängende Konstruktionen. Leichtbauwände oder feuchte Untergründe können eine sichere Montage erschweren oder sogar unmöglich machen. Hier ist vorab eine gründliche Prüfung notwendig, häufig auch durch Fachpersonal.

Zudem ist die Montage insgesamt aufwändiger, da exakte Bohrlöcher, Dübel und passende Schrauben benötigt werden. Einmal installiert, lassen sich hängende Möbel nur schwer versetzen – was bei einer späteren Raumumgestaltung zu Einschränkungen führen kann.

Auch in puncto Stauraum bieten hängende Varianten manchmal weniger Volumen, da sie meist kompakter konzipiert sind als stehende Schränke.

  

Stehende Badmöbel: Stabilität und klassischer Charme für jedes Badezimmer

Stehende Badmöbel stehen direkt auf dem Boden und sind oftmals mit Füßen oder einem durchgehenden Sockel ausgestattet. Sie zählen zur klassischen Variante und sind in vielen älteren wie modernen Badezimmern vertreten.

Vorteile stehender Badmöbel

Der größte Vorteil liegt in der unkomplizierten Montage. Stehende Möbel benötigen keine tragfähige Wand, lassen sich flexibel im Raum positionieren und oft auch schnell austauschen. Gerade bei Mietwohnungen oder häufigen Umgestaltungen bietet das ein hohes Maß an Flexibilität.

Auch in Sachen Stauraum punkten diese Modelle: Sie sind häufig größer und bieten mehr Platz für Handtücher, Pflegeprodukte oder Putzmittel. Gerade in Haushalten mit mehreren Personen kann das ein entscheidender Pluspunkt sein.

Darüber hinaus bieten stehende Möbel durch ihre robuste Bauweise und das direkte Aufliegen auf dem Boden eine besonders hohe Stabilität. Es entsteht ein sicherer Eindruck, der auch durch schwere Lasten – etwa bei gefüllten Schubladen – nicht beeinträchtigt wird.

Nachteile stehender Badmöbel

Allerdings geht diese Bauweise oft auf Kosten des Designs. Stehende Badmöbel wirken meist massiver und können kleine Bäder schnell überladen. Auch optisch können sie den Raum verkleinern, da sie durchgehend Fläche einnehmen.

Ein weiteres Manko zeigt sich bei der Reinigung. Durch die Nähe zum Boden sammeln sich unter stehenden Schränken schnell Staub, Haare oder Feuchtigkeit. Besonders kritisch ist das bei Möbeln mit niedrigen Füßen, unter denen schwer geputzt werden kann. Bei durchgehenden Sockeln wiederum bleibt Schmutz oft unbemerkt.

Nicht zu vergessen ist die feste Höhe: Stehende Badmöbel sind standardisiert – wer besondere ergonomische Anforderungen hat, stößt hier schnell an Grenzen. Eine individuelle Anpassung der Höhe ist kaum möglich.

  

Welche Variante passt zu welchem Badezimmer?

Die Entscheidung zwischen hängenden und stehenden Badmöbeln hängt stark von den baulichen Gegebenheiten und dem persönlichen Wohnstil ab. Hier einige Kriterien, die helfen können:

  • Größe des Badezimmers Kleine Bäder profitieren häufig von hängenden Möbeln, die optisch mehr Raum lassen.
  • Wandbeschaffenheit Bei stabilen Wänden ist eine hängende Montage kein Problem, bei Altbauwänden oder Leichtbau empfiehlt sich eine stehende Variante.
  • Reinigungsaufwand Wer großen Wert auf Sauberkeit legt, ist mit hängenden Möbeln meist besser beraten.
  • Ergonomische Bedürfnisse Für individuelle Höhenanpassungen sind hängende Möbel klar im Vorteil.
  • Design und Stil Hängende Modelle wirken modern und minimalistisch, stehende Möbel klassisch und solide.

  

Entscheidungshelfer: Übersicht der Eigenschaften im Vergleich

  

Praktische Hinweise zur Installation und Pflege

Bei der Wahl des Badmöbel-Typs lohnt sich ein Blick auf die technischen Details – insbesondere bei Waschtischunterschränken. Ein zentrales Bauteil ist der Siphon, der das ablaufende Wasser führt und Gerüche aus dem Abfluss verhindert. Sowohl bei hängenden als auch bei stehenden Möbeln muss darauf geachtet werden, dass ausreichend Platz für den Siphon vorhanden ist – besonders bei flach konstruierten Schränken oder solchen mit Schubladen.

In puncto Pflege empfehlen sich robuste, feuchtigkeitsresistente Oberflächenbeschichtungen – unabhängig von der Montageart. MDF-Platten mit Melaminharz oder Kunststoffbeschichtung sind pflegeleicht, langlebig und unempfindlich gegenüber Wasserdampf. Hölzerne Möbel sollten mit wasserabweisenden Lacken versiegelt sein.

Checkliste: Worauf beim Kauf von Badmöbeln zu achten ist

  • Wandbeschaffenheit prüfen Tragfähigkeit, Material und eventuelle Rohrleitungen beachten.
  • Platzbedarf realistisch einschätzen Türen, Schubladen und Bewegungsspielraum einbeziehen.
  • Siphon-Aussparungen vorhanden? Bei Unterschränken auf Aussparungen oder Anpassungsmöglichkeiten achten.
  • Reinigungsfreundlichkeit vergleichen Besonders bei Haustieren oder Kindern relevant.
  • Design und Funktion abwägen Passt das Möbelstück zum restlichen Badkonzept?
  • Installationsaufwand bedenken Besonders bei Renovierung wichtig: Aufwand versus Nutzen.

  


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