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Ratgeber Ursache & Behebung

Feuchte Mauern

veröffentlicht am: 21.04.2023

Feuchte Wände sind ein häufiges Problem, nicht nur im Altbau.

 

Feuchtigkeit in den Mauern kann nicht nur die Ästhetik des Gebäudes beeinträchtigen, sondern zur Zerstörung der Bausubstanz führen.

 

Die einhergehende Schimmel- und Geruchsbildung wiederum wirken sich negativ auf die Gesundheit der Bewohner aus.

 

Es gibt verschiedene Ursachen für feuchte Mauern und es ist wichtig, die Ursache zu identifizieren und zu beheben, um langfristige Schäden am Gebäude zu vermeiden. Wenn Sie feuchte Mauern in Ihrem Zuhause haben, ist es wichtig, sie schnell zu trocknen! Eine professionelle Mauertrocknung ist daher unerlässlich.

 

Ursachen von feuchten Wänden

Es gibt viele Faktoren, die zu feuchten Wänden beitragen können. Eine der häufigsten Ursachen sind Kondensation und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Kondensation tritt auf, wenn warme Luft auf kalte Oberflächen trifft und die Feuchtigkeit in der Luft kondensiert. Dies tritt oft in Badezimmern auf, wo Duschen und Baden zu einer hohen Luftfeuchtigkeit führen können und die Belüftung nicht ausreichend ist. Auch undichte Rohre führen häufig zu Wasserschäden.

 

Sind diese undicht, kann Feuchtigkeit in die Mauern eindringen. Es ist wichtig, undichte Rohre so schnell wie möglich zu reparieren. Diese können zu großen Schäden in der Bausubstanz, der Elektrik und dem gesamten Inventar führen. Auch andere Undichtigkeiten im Gebäude, sogenannte Leckagen, kommen als Ursache in Frage. Undichtigkeiten können durch Risse in Wänden und Dach entstehen, aber auch durch mangelnde Abdichtung.

 

Die meisten Sorgen bereitet Immobilienbesitzer wohl aufsteigende Feuchtigkeit. Diese Kapillarität tritt auf, wenn das Mauerwerk Feuchtigkeit aus dem Boden aufnimmt. Dies kann aufgrund fehlender oder beschädigter Dampfsperren oder Dichtungen auftreten.

 

Sanierung

Eine effektive und langfristige Entfernung von feuchten Wänden hängt von der jeweiligen Ursache ab. Bevor also mit der Behebung von feuchten Mauern begonnen werden kann, muss die Ursache genau identifiziert werden. Eine gründliche Untersuchung des Problems ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Problem nicht erneut auftritt. Ist der Grund ermittelt und repariert – undichte Rohre ersetzt, Wände ordnungsgemäß abgedichtet oder Entfeuchter eingebaut - können Hausbesitzer dann eine Mauertrockenlegung durchführen lassen. Hierfür gibt es verschiedene Methoden, je nach Bausubstanz, Einsatzort und spezifischen Anforderungen des Schadens. Fachmännische Feuchtemessungen geben zusätzliche Hilfestellung bei der Wahl der geeigneten Trocknungsmethode.

 

Eine der häufigsten Methoden bei kleineren feuchten Stellen ist die Verwendung von Entfeuchtungsgeräten. Diese Geräte saugen Feuchtigkeit aus der Luft, indem sie die Luft durch einen Trocknungsprozess leiten. Auch Trocknungsmittel, wie Kieselgel oder Calciumchlorid, können hier helfen, eine geringere Menge an Feuchtigkeit aus den Wänden zu ziehen. Diese Produkte werden in der Nähe der feuchten Stelle platziert und regelmäßig ausgetauscht. Ein weiterer Ansatz ist die Verwendung von Wärme. Durch Wärme kann die Feuchtigkeit verdampfen und so aus der Wand entfernt werden. Diese Methode ist besonders effektiv bei großen Flächen und bei Wänden, die stark durchfeuchtet sind, zum Beispiel nach einem Wasserrohrbruch.

 

Ist die Feuchtigkeit aber schwerwiegend und bereits tief ins Mauerwerk eingedrungen, sollte stets professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Der Fachmann kann dann je nach Lage andere Methoden anwenden, wie die Injektion von Trockenlegungsmitteln direkt in die Wände. Diese Chemikalien ziehen Feuchtigkeit aus der Wand und lassen sie anschließend verdunsten.

 

Elektrophysik & aufsteigende Feuchtigkeit

Das elektrophysikalische Verfahren ist eine sehr fortschrittliche Methode. Die Mauertrockenlegung mit Elektroosmose erfolgt durch die Installation von Elektroden im Mauerwerk. Die Elektroden werden in das Mauerwerk eingeführt und dann mit einem elektrischen Feld verbunden. Das elektrische Feld bewegt die Feuchtigkeit im Mauerwerk in Richtung der Elektroden, wo sie durch eine Drainage abgeleitet wird. Der Prozess ist sehr effektiv und trägt dazu bei, das Mauerwerk vollständig zu trocknen. Darüber hinaus ist das Verfahren umweltfreundlich, da keine Chemikalien oder andere schädliche Substanzen verwendet werden.

 

Im Vergleich zu allen anderen Methoden bietet die dauerhafte Elektroosmose auch einen großen technischen Vorteil: Die Bausubstanz wird gleichzeitig und permanent gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich gesperrt und somit geschützt. Wählt man bei feuchten Wänden durch Kapillarität andere Methoden müssen zusätzlich Dampfsperren und Dichtungen installiert werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Eine Sperre ist dabei eine physische Barriere, die das Eindringen von Feuchtigkeit in das Mauerwerk verhindert. Es gibt verschiedene Arten von Sperren, darunter Dampfsperren, horizontale Sperren und Injektionssperren.

 

Insgesamt gibt es verschiedene Möglichkeiten, um feuchte Mauern zu entfeuchten und eine Sperre einzubauen, um zukünftige Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Die Wahl der Methode hängt von der Art des Problems und den individuellen Bedürfnissen des Haushalts ab. Es ist jedoch wichtig, das Problem so früh wie möglich anzugehen, um strukturelle Schäden und Gesundheitsprobleme zu vermeiden.


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