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Ratgeber Prüfen lassen

Bodenrichtwerte

veröffentlicht am: 17.04.2023

Der Bodenrichtwert ist ein Richtwert, nachdem der Wert von einem Grundstück bemessen wird.

 

Es gibt mehrere Anlässe, warum eine Ermittlung notwendig ist.

 

Dies kann beispielsweise der Verkauf eines Grundstückes sein oder eine Veränderung in der Umgebung, die sich auf den Wert des eigenen Grundstückes auswirken kann.

 

Der Bodenrichtwert wird zur Ermittlung der Grundsteuer herangezogen und bemisst, im Vergleich zum Einheitswert, lediglich den Wert des Grundstückes selbst.

Vorhandene Bebauungen bleiben beim Bodenrichtwert unberücksichtigt.

 

Einflussfaktoren auf den Bodenrichtwert

Um Bodenrichtwerte zu prüfen müssen viele Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Für die Ermittlung werden Grundstücke in Zonen zusammengefasst. Die Zone kann lediglich eine Straße sein oder sogar eine ganze Ortschaft.

 

Gutachter erstellen im Anschluss ein Wertgutachten, in dem der durchschnittliche Grundpreis für vergleichbare Grundstücke ermittelt wird. Der Vorteil vom Bodenrichtwert ist, dass er Grundstückspreise transparenter macht.

 

Insbesondere im Bauland, wenn nicht alles verbaut ist, ist es für Grundeigentümer und Kaufinteressenten einfacher, einen Wert zu finden, auf den sich beide einigen können.

 

Bodenrichtwert als Anhaltspunkt

Der Bodenrichtwert entspricht nur selten dem tatsächlichen Grundstückspreis. Er berücksichtigt beispielsweise nicht, wenn das Grundstück eine hervorragende Aussicht hat oder die Infrastruktur im Ort gut ist. Diese Faktoren werden beim Kauf einkalkuliert, sind für den Bodenrichtwert jedoch nicht relevant.

 

Der Bodenrichtwert ist jedoch ein Anhaltspunkt, wenn ein Eigentümer einen Verkauf plant. Hilfreich ist der Wert auch, wenn beabsichtigt wird, das Grundstück zu beleihen.

 

Bei der Ermittlung wird beispielsweise berücksichtigt, wie sich aktuell der Grundstücksmarkt entwickelt. Daher ist es sinnvoll, vor einem Verkauf, den aktuellen Bodenrichtwert griffbereit zu haben. Der Immobilienmarkt ist dynamisch und der Wert von einem Grundstück kann sich innerhalb weniger Jahre stark verändern.

 

Ermittlung des Bodenrichtwertes

Der Bodenrichtwert wird in regelmäßigen Abständen automatisch ermittelt. Aufgrund der Dynamik des Marktes geschieht dies alle zwei Jahre. Die Ermittlung wird von einem Ausschuss durchgeführt, der sich aus mehreren Gutachtern zusammensetzt. Sie führen Sammlungen von Kaufpreisen durch und ermitteln dann den Wert.

 

Das Ergebnis kann jeder öffentlich einsehen. Die Preise berechnen sich in Euro pro Quadratmeter. Durch die flächendeckende Ermittlung ist klar ersichtlich, wo hochpreisige Grundstücke sind und wo die Preise geringer sind. Das ist für Kaufinteressenten relevant, die beispielsweise ein Eigenheim bauen möchten. Der Bodenrichtwert kann ihnen dabei helfen, einen günstigeren Preis für ein Grundstück zu bekommen, da die Vergleichswerte in der Region eine ähnliche Höhe haben.

 

In diesem Fall ist der Käufer gefordert, Argumente zu finden, die für einen höheren Verkaufspreis sprechen. Es kann jedoch auch das Gegenteil der Fall sein, bei einem hohen Bodenrichtwert. Dies hilft dem Verkäufer höhere Preise für ein Grundstück zu erzielen.

 

Kritik am Bodenrichtwert

Der Bodenrichtwert kann ein Anhaltspunkt für den Wert eines Grundstückes sein, jedoch stimmt er nur selten mit dem Verkehrswert überein. Befindet sich ein Gebäude auf dem Grundstück, ist es schwierig beim Kauf bzw. Verkauf mit dem Bodenrichtwert zu argumentieren.

 

Interessanter ist der Bodenrichtwert bei unbebauten Objekten. Wer ein bestimmtest Budget für ein Grundstück hat, sollte sich an Zonen orientieren, die in das geplante Budget fallen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein geeignetes Grundstück zum Wunschpreis gefunden wird.

 

Schlussendlich wird er Preis von Angebot und Nachfrage bestimmt. Manchmal kann ein Verkehrswert allerdings derartig unrealistisch hoch sein, selbst wenn er vorn einem professionellen Makler ermittelt wurde, dass der Bodenrichtwert dem tatsächlichen Wert näher kommt. Der Richtwert bleibt daher ein Anhaltspunkt, bei dem beide Seiten immer berücksichtigen müssen, dass er nicht alle Faktoren einkalkuliert.


Bildquelle(n): Pixabay