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Ratgeber Beton ist ein Baumaterial, das für jede Menge Stabilität steht

Betonboden schleifen: so gelingt es

veröffentlicht am: 07.06.2022

Beton ist ein Baumaterial, das für jede Menge Stabilität steht. Aber auch die optischen Eigenschaften von Beton sind keinesfalls zu verachten - vor allem dann, wenn seine Oberfläche eben und schön glattgeschliffen ist. Den Betonboden zu schleifen, ist im Grunde genommen gar nicht so kompliziert, wie viele denken. Mit dem richtigen Werkzeug und etwas Zeit kann meist ein ordentliches Ergebnis erzielt werden. In den nachfolgenden Abschnitten wird in Kürze erläutert, was für das Betonschleifen benötigt wird und wie sich die einzelnen Arbeitsschritte gestalten.

Die Vorbereitung

Im Vorfeld sollte erörtert werden, was für eine Schleifmaschine benötigt wird. Sollen überwiegend einzelne Elemente wie Stufen oder Flächen mit vielen Ecken geschliffen werden, bietet sich eine kompakte Handschleifmaschine an. Bei großen Flächen sind hingegen fahrbare Schleifgeräte in aller Regel die bessere Wahl.

Bei besonders großen Flächen kann der Einsatz einer Kugelstrahlmaschine eine Option sein - der Umgang mit Maschinen dieser Art setzt aufgrund des hohen Gefahrenpotenzials allerdings jede Menge Erfahrung voraus. Bevor mit den Schleifarbeiten begonnen wird, sollte der Betonboden durchgetrocknet sein. Bis zu vier Wochen kann dieser Prozess andauern. Alte Böden können sofort bearbeitet werden. In jedem Fall sollte der Beton einen besenreinen Oberflächenzustand aufweisen.

Die Themen Staubentwicklung und Sicherheit

Die Schleifarbeiten verursachen jede Menge Staub und Lärm. Daher ist es absolut notwendig, einen geeigneten Atemschutz, eine Schutzbrille sowie einen Gehörschutz zu tragen. Nach Möglichkeit sollte die Schleifmaschine über eine Saugvorrichtung verfügen.

Ist diese nicht vorhanden, kann gegebenenfalls eine zweite Person mit Industriestaubsauger der Staubentwicklung entgegenwirken. Eine Methode, die Staubentwicklung etwas einzudämmen, ist das leichte Befeuchten des Bodens mit Wasser vor dem Schleifvorgang. Der Nachteil dieser Methode ist, dass das Schleifmittel durch die Feuchtigkeit wesentlich schneller verschlammen kann.

Das eigentliche Abschleifen

Geschliffen wird mit kreisenden Bewegungen auf der Oberfläche und im Zuge von mehreren Zwischenschritten. Die Druckausübung sollte sehr gleichmäßig erfolgen, um ein homogenes Ergebnis zu erreichen. Nach jedem Abschleifvorgang sollte die Körnung des Schleifmittels verdoppelt werden. Begonnen wird natürlich mit der gröbsten Körnung. Wird mit verschiedenen Maschinen gearbeitet, sollte darauf geachtet werden, dass beide Geräte im Rahmen jedes Arbeitsschritts die gleiche Körnung aufweisen.

Wer den Betonboden schleifen will, um ihn nachher als sichtbaren Belag zu nutzen, sollte am Ende mit einer möglichst hohen Körnung arbeiten. Im Übrigen bietet sich das Betonschleifen auch an, wenn ein weiterer Bodenbelag aufgebracht werden soll. Auch Klebereste und ähnliche Rückstände von alten Böden lassen sich im Zuge der Schleifarbeiten schnell und einfach entfernen. Dank der ebenen Fläche gestalten sich die Verlegearbeiten normalerweise wesentlich einfacher.

Die Politur im Nassschliffverfahren als zusätzlicher Arbeitsschritt

Lautet das Ziel, eine edle Sichtbetonoptik zu erzeugen? Um eine besonders glatte Oberflächenstruktur zu erreichen, kann im Rahmen eines zusätzlichen Arbeitsschritts eine spezielle Poliermaschine in Kombination mit einer sehr feinkörnigen Schleifscheibe zum Einsatz kommen. In aller Regel findet hier das Nassschliffverfahren Anwendung.

Die Versiegelung von Betonflächen

Für die Versiegelung von Betonflächen gibt es spezielle Produkte. Betonversiegelungen können die Oberfläche zum Beispiel vor diversen Flüssigkeiten schützen - denn ohne Behandlung ist die poröse Betonstruktur stark saugfähig und somit fleckempfindlich. Aufgebracht werden diese Produkte normalerweise mit einem breiten Pinsel oder einer Rolle im Zuge einer dünnen Schicht.

Als Alternative besteht die Möglichkeit, schon im Zuge der Schleifarbeiten spezielle Produkte in den Boden einzubringen. Aufgrund des Verdichtungseffekts, den dieser Vorgang mit sich bringt, kann der Betonboden widerstandsfähiger gemacht werden.


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