Nürnberger Immobilien Börse
Ratgeber Bonitätsnachweis beim Hauskauf

Diese 7 Dokumente verlangen Banken

veröffentlicht am: 25.05.2025

Wer eine Immobilie kaufen möchte, kommt an einem Punkt nicht vorbei: der Prüfung der eigenen Bonität. Banken vergeben Kredite nur dann, wenn sie sich sicher sein können, dass der Käufer langfristig zahlungsfähig ist.

 

Dafür müssen Sie eine Reihe von Unterlagen vorlegen, die Ihre finanzielle Stabilität dokumentieren. Diese Nachweise sind nicht nur Voraussetzung für eine Kreditzusage, sondern auch entscheidend für die Höhe der Konditionen, die Ihnen angeboten werden.

 

Wer sich gut vorbereitet und die erforderlichen Dokumente lückenlos und korrekt einreicht, beschleunigt den gesamten Finanzierungsprozess erheblich.

 

Einkommensnachweise: So belegen Sie Ihre finanzielle Leistungsfähigkeit

Die Einkommensnachweise sind das Herzstück des Bonitätsnachweises beim Immobilienkauf. Sie zeigen der Bank, wie viel Geld Ihnen monatlich zur Verfügung steht – und vor allem, wie verlässlich dieses Einkommen ist. Für Angestellte sind in der Regel die letzten drei Gehaltsabrechnungen erforderlich. Diese sollten idealerweise direkt vom Arbeitgeber stammen, keine Unstimmigkeiten enthalten und regelmäßig eingegangene Beträge ausweisen. Auch der aktuelle Arbeitsvertrag – idealerweise unbefristet – wird häufig verlangt, da er die Grundlage für die monatlichen Gehaltszahlungen bildet.

 

Bei Beamten und Beschäftigten im öffentlichen Dienst reichen oft die letzten zwei Bezüge und eine Kopie der Ernennungsurkunde. Wenn Sie selbstständig oder freiberuflich tätig sind, gestaltet sich der Nachweis aufwändiger. In diesem Fall verlangen Banken die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA), den letzten Einkommensteuerbescheid sowie eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) – jeweils über mindestens die letzten zwei Jahre. Auch ein vom Steuerberater testierter Jahresabschluss kann hilfreich sein, um Vertrauen zu schaffen.

 

Ein regelmäßiges Einkommen ist für Kreditgeber deshalb so relevant, weil es Rückschlüsse auf Ihre langfristige Rückzahlungsfähigkeit zulässt. Wer stabile Einnahmen nachweist, hat bessere Chancen auf günstige Zinsen und eine zügige Zusage. Achten Sie deshalb darauf, alle Nachweise aktuell, vollständig und gut lesbar einzureichen. Fehlen Unterlagen oder bestehen Unklarheiten, verzögert sich der gesamte Antragsprozess.

 

SCHUFA-Auskunft: Was drinsteht – und warum sie so wichtig ist

Die SCHUFA-Auskunft ist für Banken ein zentrales Dokument zur Einschätzung Ihrer Zahlungszuverlässigkeit. Sie gibt Auskunft darüber, wie Sie in der Vergangenheit mit Ihren finanziellen Verpflichtungen umgegangen sind – und ob eventuelle Zahlungsausfälle, Mahnverfahren oder sogar gerichtliche Vollstreckungsbescheide gegen Sie vorliegen. Die Bank erhält durch die SCHUFA einen umfassenden Einblick in Ihr bisheriges Zahlungsverhalten – und kann daraus ableiten, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie zukünftige Kreditverpflichtungen pünktlich erfüllen.

 

In der SCHUFA-Auskunft finden sich Informationen zu bestehenden Krediten, Leasingverträgen, Kreditkarten, Mobilfunkverträgen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen. Auch die Anzahl der Kreditanfragen kann ein Indikator für Ihr finanzielles Verhalten sein. Der sogenannte SCHUFA-Score, ein Prozentwert zwischen 0 und 100, zeigt auf einen Blick, wie kreditwürdig Sie nach Einschätzung der SCHUFA sind. Ein Score über 95 % gilt als sehr gut, während Werte unter 90 % bei Banken oft zu Rückfragen führen.

 

Für den Hauskauf sollten Sie unbedingt vorab eine kostenlose Selbstauskunft bei der SCHUFA beantragen – das ist einmal jährlich möglich. So können Sie Fehler oder veraltete Einträge rechtzeitig korrigieren lassen, bevor sie Ihre Finanzierung gefährden. Wichtig: Reichen Sie der Bank immer eine aktuelle Version der SCHUFA-Auskunft ein. Ein Dokument, das älter als drei Monate ist, wird in vielen Fällen nicht akzeptiert. Ein positiver SCHUFA-Eintrag kann Ihnen nicht nur die Tür zur Finanzierung öffnen, sondern auch Ihre Verhandlungsposition gegenüber dem Kreditinstitut stärken.

 

Kontoauszüge & Haushaltsrechnung: So zeigen Sie Ihre Zahlungsfähigkeit

Neben dem Einkommen interessiert sich die Bank auch für Ihre tatsächlichen monatlichen Ausgaben. Nur so kann sie einschätzen, ob nach Abzug aller Fixkosten noch genügend finanzieller Spielraum für die Rückzahlung eines Kredits bleibt. Hier kommen Ihre Kontoauszüge und eine detaillierte Haushaltsrechnung ins Spiel. In der Regel möchten Banken die Kontoauszüge der letzten drei Monate einsehen – idealerweise von dem Girokonto, auf das Ihr Einkommen eingeht und von dem Ihre regelmäßigen Zahlungen abgehen.

 

Wichtig dabei: Die Kontoauszüge sollten vollständig und unverändert sein – Schwärzungen oder handschriftliche Ergänzungen wirken unseriös und führen oft zu Rückfragen. Achten Sie darauf, dass keine Rücklastschriften, überzogene Dispokredite oder unregelmäßige Zahlungen sichtbar sind. Solche Auffälligkeiten können Ihre Kreditwürdigkeit negativ beeinflussen.

 

Ergänzend zu den Kontoauszügen wird häufig eine Haushaltsrechnung gefordert. Diese listet Ihre regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben gegenüber und hilft der Bank, Ihre finanzielle Belastbarkeit zu kalkulieren. Typische Posten auf der Ausgabenseite sind Miete, Nebenkosten, Versicherungen, laufende Kredite, Unterhaltszahlungen und Lebenshaltungskosten. Wenn nach Abzug dieser Ausgaben ein monatlicher Überschuss bleibt, steigen Ihre Chancen auf eine Kreditzusage deutlich.

 

Je transparenter und nachvollziehbarer Ihre Zahlen sind, desto besser. Verwenden Sie für die Haushaltsrechnung am besten eine strukturierte Vorlage oder das Formular Ihrer Bank. Wer glaubhaft aufzeigt, dass er mit seinem Einkommen gut haushaltet, signalisiert der Bank Verantwortungsbewusstsein – ein entscheidender Faktor bei der Kreditvergabe.

 

Meldebescheinigung zur Sozialversicherung: Der unterschätzte Nachweis für feste Anstellung

Die Meldebescheinigung zur Sozialversicherung wird im Rahmen der Bonitätsprüfung oft übersehen, kann aber eine wichtige Rolle spielen – besonders dann, wenn Sie Ihre Festanstellung eindeutig belegen möchten. Es handelt sich dabei um ein offizielles Dokument, das Ihr Arbeitgeber jährlich erstellt und Ihnen aushändigt. Die Bescheinigung enthält zentrale Angaben wie Ihre Versicherungsnummer, das Bruttoarbeitsentgelt, den Beschäftigungszeitraum sowie die Art der Tätigkeit.

 

Für Banken ist dieses Dokument ein zusätzlicher Beleg für ein stabiles Beschäftigungsverhältnis. Gerade wenn Gehaltsabrechnungen oder der Arbeitsvertrag Fragen offenlassen – etwa bei befristeten Anstellungen oder Teilzeitmodellen – kann die Meldebescheinigung zur Sozialversicherung helfen, Klarheit zu schaffen. Sie zeigt, dass Sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, und belegt die Regelmäßigkeit Ihres Einkommens.

 

Ein weiterer Vorteil: Die Bescheinigung kann auch frühere Beschäftigungszeiträume abdecken. Wer beispielsweise erst kürzlich den Job gewechselt hat, kann damit belegen, dass er durchgängig sozialversicherungspflichtig tätig war. Das stärkt den Eindruck von beruflicher Kontinuität – ein wichtiges Signal für Kreditgeber. Achten Sie darauf, eine aktuelle Version der Meldebescheinigung einzureichen, idealerweise die vom letzten abgeschlossenen Kalenderjahr. Sie können sie bei Ihrem Arbeitgeber oder der Personalabteilung anfordern, falls sie nicht automatisch bereitgestellt wurde.


Bildquelle(n): photo by jackmac34 on pixabay