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Ratgeber Garten dauerhaft aufwerten

Selbst eine Terrasse anlegen

veröffentlicht am: 14.11.2022

Der Sommer ist zwar erst einmal vorbei, aber die gute Nachricht ist, er kommt schon bald wieder.

Wenn es wie dieses Jahr läuft, vielleicht sogar schon im März. Glücklich, wer da ein schönes Plätzchen im Garten sein Eigen nennen darf. Und welches Plätzchen ist schöner als die Terrasse?

Ob zum Grillen, zum gemeinsamen Sitzen und Feiern oder mit einem Buch bewaffnet, die selbst angelegte Terrasse ist praktisch und für den durchschnittlich versierten Heimwerker ein schönes Projekt, welches die ganze Familie erfreuen wird.

Das Fundament anlegen

Zunächst ist eine ebene Fläche zu schaffen, indem man im Bereich der späteren Terrasse etwa 30 cm tief gräbt. Am leichtesten und auch am schnellsten geht das mit einem kleinen Bagger. Wenn kein Bagger verwendet wird, etwa weil er nicht auf das Grundstück fahren kann, muss man mit Spitzhacke, Spaten und Schippe ran. Das kostet allerdings ordentlich Kraft und Zeit.

Anschließend ist mit Wasserwaage und Richtscheit (langes, gerades Brett) dafür zu sorgen, dass die Fläche eben wird. Nachdem alle überschüssige Erde abgetragen wurde, verdichtet man den Boden wieder, bestenfalls mit einer Rüttelplatte – Zeit und Wetter werden eine gute Vorarbeit leisten, wenn auf eine Rüttelplatte verzichtet werden muss. Die Kanten zum restlichen Garten sollten nun mit Rasenkanten oder Ähnlichem abgegrenzt werden.

Jetzt steht man vor der Entscheidung, welche Art von Boden die Terrasse später haben soll. An diesem Punkt könnte unter anderem ein Betonfundament gegossen werden. Entscheidet man sich gegen Beton, wird die ausgehobene und abgegrenzte Fläche nun zuerst mit grobem Kies (man könnte auch mit Bauschutt beginnen) und anschließend mit feinerem Kies oder Sand aufgefüllt und wieder plan gezogen (Wasserwaage und Richtscheit geben die Richtung vor).

Der Boden

Am einfachsten ist es, ein Pflaster zu verlegen. Damit die Pflastersteine nicht über die Begrenzung hinausschauen oder unterhalb der Oberkante der Grenzplatten liegen, sollte die Ebene des Sandbodens so weit unterhalb der Begrenzung liegen, dass die Steine nach dem Verlegen eben mit den Grenzplatten abschließen. Am besten probiert man das, während der Sandboden vorbereitet wird, zwischendurch immer einmal wieder aus.

Achtung: Die Pflastersteine versinken beim Legen wenige Zentimeter im Sandboden. Wie tief, ist abhängig davon, wie fest der Sandboden ist. Hier gilt: Probieren geht über Studieren!

Höchstwahrscheinlich wird man an der einen oder anderen Stelle nicht darum herumkommen, Pflastersteine passend zuzuschneiden. Ein einfaches Verlegemuster erleichtert und reduziert hier die Arbeit. Wenn man sich beispielsweise für quaderförmige Pflastersteine entschieden hat, kann man eine Ecke als Ausgangspunkt wählen und eine Reihe mit einem ganzen und die nächste Reihe mit einem halben Stein beginnen.

So erhält man den notwendigen Versatz und muss höchstens zwei Steine pro Reihe schneiden. Entweder klopft man die Steine beim Verlegen mit einem Gummihammer, sodass sie ordentlich im Sand stehen und nicht mehr wackeln und nicht schief sind, oder man spart sich diesen Schritt und geht abschließend mit einer Rüttelplatte über das vollständig verlegte Pflaster.

Als Letztes streut man noch einmal feineren Sand (idealerweise Quarzsand) über die Pflasterfläche und fegt so lange mit einem Besen hin und her, bis der Sand mehr oder weniger vollständig in die Zwischenräume gerieselt ist.

Und schon hat man eine eigene Terrasse im Garten!

Überdachung

Um die Terrasse optimal nutzen zu können, bietet sich eine Überdachung an. Diese sollte dazu geeignet sein, die Terrasse vor Sonne zu schützen, denn gerade an den heißen Sommertagen möchte man nicht auf die Nutzung der Terrasse verzichten müssen.

Am einfachsten und auch am günstigsten ist die Anbringung eines Sonnensegels. Diese sind in der Regel dreieckig, damit sie nicht wie ein Schiffssegel den ganzen Wind auffangen und zu stark an ihren Befestigungen ziehen. Das Sonnensegel muss an jeder seiner Ecken an einen Pfosten oder Pfeiler gebunden werden, et voilà, schon ist man fertig.

Für die anderen beiden gängigen Varianten, das Holz- und das Aluminiumdach, muss etwas mehr Aufwand betrieben werden. Zuerst müssen mindestens vier Pfosten oder Pfeiler ordentlich in der Erde versenkt werden. Am besten gräbt man sie dazu ca. 40 cm in die Erde und gießt rundherum Beton in das ausgehobene Loch. Das befestigt und schützt vor Fäulnis.

Anschließend gilt es, eine ganze Dachkonstruktion zu errichten, das Dach zu decken und wetterfest zu machen. Wenn man sich für ein Aluminiumdach entscheidet oder Wellblech verwenden will, geht das recht schnell. Man sollte sich jedoch trotzdem zumindest vom Profi (Dachdecker, Zimmermann, Architekt) beraten lassen.

Hat man sich für eine Holzkonstruktion entschieden, ist es essenziell, das richtige Holz auszuwählen. Es sollte gut getrocknet und mehrere Jahre gelagert sein, damit es sich nicht verzieht, schrumpft oder anschwillt. Als oberste Schicht und Wetterschutz kann Dachpappe verlegt werden. Außerdem eignet sich nicht jedes Holz für den Außenbereich. Auch hier gilt es, sich – beispielsweise im Holzhandel – beraten zu lassen.

Fazit

Die eigene Terrasse selbst zu bauen, ist kein leichtes Unterfangen. Es ist aber auch kein Hexenwerk und kann von durchschnittlich versierten Heimwerkern mit ein wenig professioneller Hilfe durchaus bewältigt werden. Allerdings sollte man sich ein paar Wochen Zeit nehmen und alles vorher gut planen.

Eine Rüttelmaschine oder eine Steinsäge müssen auch nicht extra angeschafft, sondern können im Baumarkt tageweise gemietet werden. Die Kosten für Material und Werkzeug sowie eventuelle Hilfe vom Profi sind stark von den individuellen Entscheidungen (welche Materialien, wie groß etc.) und Fähigkeiten abhängig. Am Ende wird man wahrscheinlich im Bereich zwischen 5.000 und 6.000 Euro landen. Dafür hat man den Garten dauerhaft aufgewertet.

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Bildquelle(n): Foto von Marianne von Pexels: https://www.pexels.com/de-de/foto/zwei-frauen-sitzen-auf-dem-sofa-238385/