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Heizen mit Strom: Das sollten Sie wissen

veröffentlicht am: 30.12.2020

Das Heizen mit Strom ist ein kontroverses Thema, das die Geister scheidet. Wenn Sie es richtig anstellen, können Sie mit dieser alternativen Form des Heizens aber nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel schonen. Wir zeigen Ihnen im folgenden Beitrag, was Sie alles zum Thema Heizen mit Strom wissen müssen.

Welche Möglichkeiten der Stromheizung gibt es?

Wenn Sie Ihr Zuhause mit Strom heizen wollen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Die geläufigsten wollen wir Ihnen hier vorstellen.

Heizlüfter

Der Heizlüfter stellt die wohl einfachste und billigste Methode dar, mit Strom zu heizen. Durch einen Ventilator wird Luft eingesaugt, erwärmt und anschließend im warmen Zustand wieder abgegeben. Insbesondere im Bereich, auf den der Heizlüfter gerichtet ist, wird es so schnell angenehm warm. Der Rest des Raumes bleibt davon aber größtenteils unberührt. Für eine umfassende Erwärmung des Raumes ist ein Heizlüfter also nicht geeignet.

Infrarotheizung

Eine Infrarotheizung sorgt für eine behagliche Atmosphäre in den eigenen vier Wänden.

Wärmendes Infrarotlicht

wird als besonders wohltuend empfunden und daher gerne als Alternative zur herkömmlichen Heizung verwendet.

Die Infrarotheizung ist sowohl als Flächenheizung als auch als Heizstrahler erhältlich. Sie eignet sich für Allergiker besonders, da sie für keine Staubaufwirbelungen sorgt. Abgesehen davon ist einer der großen Vorteile der Infrarotheizung gleichzeitig eine ihrer großen Nachteile: Durch die punktuelle Heizleistung produziert sie nur so viel Wärme wie notwendig ist und kann damit viel Energie sparen. Man ist aber durch diese Funktion stets an jenen Punkt gebunden, den die Heizung gerade anstrahlt.

Konvektor

Konvektoren sind Heizkörper, die über Konvektion funktionieren. Wie eine Konvektionsheizung Wärme erzeugt, sehen Sie in der untenstehenden Grafik:

Funktionsweise einer Konvektionsheizung (Quelle:

www.heatness.de

)

Konvektion ist Wärmeströmung. Die kalte Raumluft wird vom Konvektor erwärmt und steigt auf. Auf ihrem Weg zurück zum Boden kühlt die Luft allmählich wieder ab. Am Boden angekommen, wird sie wieder erwärmt. So entsteht ein Kreislauf, der die Raumluft umwälzt.

Der Vorteil eines Konvektors ist, dass er die Luft im gesamten Raum aufheizen kann und somit für gleichmäßige Wärme sorgt. Der Nachteil ist, dass Staub aufgewirbelt wird und dadurch eventuell unangenehme Gerüche entstehen. Außerdem kann ein Konvektor als Alleinheizung durchaus hohe Kosten verursachen.

Fernwärme 

Die Fernwärme macht sich Energie als Nebenprodukt der Stromerzeugung zunutze. Das Prinzip, das dahintersteckt,

nennt sich „Kraft-Wärme-Kopplung“

: Dieses besagt, dass Wärme entsteht, wenn Strom erzeugt wird. Fernwärme gilt als äußerst effiziente Art des Heizens mit Strom, sodass immer mehr Städte über ein gut ausgebautes Fernwärmenetzwerk verfügen.

Ein Nachteil der Fernwärme ist, dass es durch den Transport vom Kraftwerk zum Endverbraucher zu einem Wärmeverlust kommen kann. Außerdem können für den Fernwärmebetrieb oftmals hohe Kosten anfallen.

Wie funktioniert das Heizen mit Strom?

Bei dieser Art des Heizens entsteht Wärme, indem leitfähige Materialien von elektrischer Energie durchflossen werden. Kurz gesagt: Energie wird in Wärme umgewandelt. Diese Wärme wird entweder direkt oder zeitversetzt an die Umgebung abgegeben. 

Der große Vorteil einer Stromheizung ist, dass für sie keine Heizkessel, Pumpen o. Ä. angeschafft werden müssen – so wie bei einer Zentralheizung. Die Anschaffungskosten und der Aufwand, die Heizung aufzustellen, sind also vergleichsweise gering. Außerdem benötigt man für eine Stromheizung weder ein Abgassystem noch einen Platz, um die entsprechende Technik oder etwaige Brennstoffe zu verwahren.

So günstig eine Stromheizung in der Anschaffung ist, so teuer wird sie jedoch in der weiteren Verwendung. Mehr dazu im nächsten Punkt.

Wie teuer ist es, mit Strom zu heizen?

Recht teuer. Heizen mit Strom kostet in der Regel mehr, als mit Öl oder Gas zu heizen. Elektrische Heizungen sind demnach nicht für den Dauerbetrieb geeignet. Das impliziert, dass sie außerdem nicht als Alleinheizung verwendet werden sollten. Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde Wärme kostet 

bei einer Gasheizung etwa 6,3 Cent, 

bei einer Ölheizung etwa 6,5 Cent und 

bei einer Stromheizung rund 30 Cent. 

Der Kostenunterschied ist, wie Sie sehen, doch recht eindeutig. Eine Stromheizung ist also in der Anschaffung günstig, wartet aber im Laufe der Zeit – insbesondere, wenn sie die einzige Heizinstanz ist – mit hohen Kosten auf.

Hat Heizen mit Strom Zukunft?

Strom könnte in Zukunft nicht nur bei unseren Autos eine bedeutende Rolle spielen: Fossile Brennstoffe wie Öl und Gas machen immer mehr alternativen Energien Platz. Sollten in Zukunft die Kosten für Photovoltaik und Nachtspeicheröfen sinken, könnte sich das autarke Stromheizen tatsächlich breitflächig durchsetzen.

Der große Haken daran ist und bleibt aber der finanzielle: Strom ist teuer. Die alleinige Nutzung einer elektrischen Heizung verbraucht nicht nur jede Menge Strom, sondern verursacht in der Regel auch deutlich höhere Kosten als eine Gas- oder Ölheizung.

Ob Heizen mit Strom in Zukunft die gängige Art sein wird, sein Zuhause warm zu halten, wird sich erst weisen. Tatsache ist, dass Heizen mit Strom einiges an Potenzial birgt und als unterstützende Heizinstanz einen großen Mehrwert bringen kann, in Sachen Kosten aber noch weit hinter Brennstoffheizungen liegt.

Bildquelle: pixabay.com