Nürnberger Immobilien Börse
TIPP Diese Pflichten haben Vermieter

Verstopfte Rohre im Mietshaus

veröffentlicht am: 09.12.2025

Als Vermieter in Nürnberg tragen Sie die Verantwortung für funktionierende Abwasserleitungen in Ihren Mietobjekten. Die gesetzliche Instandhaltungspflicht nach § 535 BGB verpflichtet Sie dazu, die Mietsache in einem vertragsgemäßen Zustand zu erhalten. Dazu gehört explizit die Funktionsfähigkeit der Sanitäranlagen und Rohrleitungen.

 

Bei Verstopfungen müssen Sie als Eigentümer zeitnah reagieren. Die Rechtsprechung unterscheidet dabei zwischen normaler Abnutzung und unsachgemäßer Nutzung durch Mieter. Grundsätzlich fallen Verstopfungen im Hauptstrang oder altersbedingte Ablagerungen in Ihren Verantwortungsbereich.

 

Versäumen Sie die rechtzeitige Beseitigung von Rohrverstopfungen, können Mieter unter Umständen die Miete mindern oder Schadenersatzansprüche geltend machen. Dokumentieren Sie daher alle Wartungsarbeiten und Reparaturen sorgfältig für Ihre Unterlagen. Prüfen Sie regelmäßig den Zustand der Hausanschlussleitungen und halten Sie Kontaktdaten verlässlicher Fachbetriebe bereit. Eine vorausschauende Planung der Instandhaltung senkt das Risiko von Streitfällen und unterstützt eine rechtssichere Verwaltung.

  

Abgrenzung zwischen Vermieter- und Mieterpflichten

Die Kostenfrage bei verstopften Rohren sorgt häufig für Diskussionen zwischen Mietern und Vermietern. Während Sie als Vermieter für strukturelle Probleme und normale Abnutzung aufkommen müssen, tragen Mieter die Verantwortung bei selbst verursachten Verstopfungen.

 

Typische Mieterverschulden umfassen das Herunterspülen von Hygieneprodukten, Essensresten oder anderen nicht wasserlöslichen Gegenständen. In solchen Fällen können Sie die Kosten für die Kanalreinigung an den Verursacher weitergeben. Allerdings müssen Sie den Nachweis des Verschuldens erbringen.

 

Bei Verstopfungen im Kellerbereich oder in gemeinschaftlich genutzten Leitungen liegt die Zuständigkeit eindeutig bei Ihnen. Gleiches gilt für Probleme durch Baumwurzeln, Rohrbrüche oder altersbedingte Verkalkungen. Eine klare Regelung im Mietvertrag kann spätere Streitigkeiten vermeiden und schafft Transparenz für beide Parteien. Kleinreparaturklauseln erfassen lediglich geringfügige Instandsetzungen an häufig genutzten Teilen der Wohnung und greifen nicht bei Schäden an Hauptleitungen.

  

Warnzeichen erkennen und präventiv handeln

Frühzeitiges Erkennen von Rohrverstopfungen spart Kosten und verhindert größere Schäden an Ihrer Immobilie. Achten Sie bei Begehungen auf typische Anzeichen wie langsam ablaufendes Wasser, glucksende Geräusche oder unangenehme Gerüche aus den Abflüssen.

 

Regelmäßige Wartung der Abwasserleitungen gehört zu Ihren Pflichten als Vermieter. Planen Sie präventive Spülungen ein, besonders in älteren Gebäuden mit anfälligen Rohrsystemen. Die Installation von Rückstauklappen schützt Kellerräume vor Überschwemmungen bei Starkregen.

 

Informieren Sie Ihre Mieter über den sachgerechten Umgang mit Abflüssen. Ein Merkblatt mit Verhaltensregeln kann Verstopfungen vorbeugen. Darin sollten Sie erläutern, welche Gegenstände nicht in die Toilette gehören und wie Küchenabflüsse richtig genutzt werden. Diese präventiven Maßnahmen reduzieren langfristig Ihre Instandhaltungskosten. Siebeinsätze in Duschen und Spülen reduzieren die Menge an Haaren und Speiseresten im System. In größeren Liegenschaften kann eine Hausordnung mit klaren Vorgaben zur Entsorgung von Speisefetten wirksam sein.

 

Professionelle Kanalreinigung beauftragen

Bei hartnäckigen oder wiederkehrenden Verstopfungen kommen Sie um professionelle Hilfe nicht herum. Moderne Diagnoseverfahren wie Kamerabefahrungen zeigen den genauen Zustand Ihrer Rohrleitungen und lokalisieren Problemstellen präzise. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein und größere Schäden zu verhindern, sollten Vermieter auf Experten für Kanalreinigung aus Nürnberg setzen.

 

Fachbetriebe verfügen über spezielle Hochdruckspülgeräte und können auch schwer zugängliche Leitungen reinigen. Bei Bedarf führen sie grabenlose Sanierungen durch, die Ihre Mieter weniger belasten als aufwendige Bauarbeiten. Die Investition in qualifizierte Dienstleister zahlt sich durch nachhaltige Problemlösungen aus.

 

Lassen Sie sich vor Auftragserteilung einen detaillierten Kostenvoranschlag erstellen. Seriöse Unternehmen dokumentieren ihre Arbeiten ausführlich und stellen Ihnen alle notwendigen Nachweise für Ihre Buchhaltung zur Verfügung. Viele Betriebe bieten eine schriftliche Auswertung der Kamerabefahrung mit Bildern an, was die Abstimmung mit Versicherern erleichtert.

  

Folgeschäden vermeiden und Haftungsrisiken minimieren

Vernachlässigte Rohrverstopfungen können zu erheblichen Folgeschäden führen. Wasserschäden an Böden, Wänden und Mobiliar verursachen hohe Sanierungskosten. Als Vermieter haften Sie für Schäden, die durch unterlassene Instandhaltung entstehen. Ihre Gebäudeversicherung kann Leistungen verweigern, wenn grobe Fahrlässigkeit vorliegt. Pauschale Haftungsausschlüsse im Mietvertrag sind in diesem Zusammenhang häufig unwirksam und führen nicht zur Entlastung.

 

Dokumentieren Sie alle Meldungen über Verstopfungen schriftlich und reagieren Sie unverzüglich. Bei akuten Problemen außerhalb der Geschäftszeiten sollten Sie einen Notdienst beauftragen. Die Kosten für rechtzeitige Intervention stehen in keinem Verhältnis zu möglichen Wasserschäden.

 

Erstellen Sie einen Wartungsplan für Ihre Immobilien und führen Sie regelmäßige Kontrollen durch. So erfüllen Sie nicht nur Ihre gesetzlichen Pflichten, sondern erhalten auch den Wert Ihrer Immobilie. Zufriedene Mieter danken es Ihnen durch längere Mietverhältnisse und weniger Fluktuation.


Bildquelle(n): photo by Daniel Dan on unplash