Nürnberger Immobilien Börse

Schock oder Segen: Wie sich Betriebs- und Nebenkosten senken lassen

veröffentlicht am: 12.01.2017

2016 ist zu Ende und damit auch die Zeit zum Reduzieren der aktuellen Nebenkostenabrechnung. Während sie bei vielen Mietern für einen Schock sorgen wird, sind nicht wenige Immobilienbesitzer gleichermaßen von der Höhe ihrer Betriebskosten überrascht. Wer es 2017 besser machen und einiges sparen möchte, sollte Heiz-, Strom- und Wasserverbrauch kritisch unter die Lupe nehmen. Auch die Müllkosten sollten geprüft werden. Mit cleveren Tipps lässt sich die nächste Abrechnung positiv beeinflussen.


Sparsames Heizen

In vielen Gebäuden wird rund 40 Prozent Energie regelrecht zum Fenster hinausgefeuert. Alte Fenstersysteme lassen viel Wärme nach außen dringen. Die Folgen: Es dauert länger bis Räume angenehm warm sind und die Heizkosten steigen rapide. Eine Modernisierung der Fenster ist Hausbesitzern daher dringend anzuraten. Da laut Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, sowieso längst Mindestanforderungen zum Wärmeschutz bei Fenstern vorgeschrieben sind, ist es ratsam die Werte zu begutachten und falls möglich, zu unterschreiten. So lässt sich für viele Jahre aktiv Energie einsparen. Empfehlenswert sind Wärmeschutzgläser dessen Wärmeschutzkoeffizient (U-Wert) für das vollständige Fenster gilt und nicht nur allein für die Verglasung. Der entsprechende U-Wert für Fenster bestehend aus Glas, Randverbund sowie Rahmen garantiert einen besonders effizienten Schutz vor Energieverlusten. Derzeit ist ein U-Wert von maximal 1,3 W/(m2K) vorgeschrieben.

Doch nicht allein veraltete Bauelemente sind für hohe Heizkosten verantwortlich. Gleichermaßen ausschlaggebend ist in vielen Haushalten ein fehlerhaftes Heizverhalten. Nachfolgend vier hilfreiche Tipps zum Senken des Verbrauchs:

1. Warmhalten: Wer tagsüber nicht zuhause ist, sollte die Räumlichkeiten durchgehend auf 18 Grad beheizen. Erkalten Zimmer während der Abwesenheit vollständig, kostet es zu viel Energie, um die Temperatur wieder auf ein angenehmes Niveau zu bringen. Das Halten einer konstanten Minimaltemperatur ist unverzichtbar zum Senken der Kosten.  

2. Temperaturen: Jedes unnötige Grad, treibt die Heizkosten schnell um rund fünf bis sechs Prozent in die Höhe. Zudem wirken sich zu stark beheizte Räume negativ auf die Gesundheit aus. Während im Schlafzimmer 19°C und im WC 17 °C ausreichend sind, dürfen es im Wohnbereich 20 bis 22 Grad Celsius sein. Im Flur lässt sich ebenfalls einiges sparen. Hier sind mehr als 16°C nicht notwendig, da Sie sich hier nur kurz aufhalten. In der Küche werden 18 bis 20 °C meist als angenehm empfunden.

3. Rollladen: Schließen Sie die Rollladen nachts vollständig. Die zusätzliche Barriere hält die Kälte von draußen fern und verringert den Wärmeverlust.

4. Lüften: Dreimal täglich zehn Minuten Stoßlüften ist ein elementarer Schimmelschutz und entscheidend für den nötigen Luftaustausch. Schalten Sie während des Lüftens stets die Heizungen aus.

Der Deutsche Mieterbund hat online weitere Ratschläge zum Thema Heizkostensparen arrangiert. Unter anderem heißt es zum Lüftverhalten: „Bis zu 200 Euro pro Heizsaison kann der Mieter allein durch die Vermeidung von dauerhaft angekippten Fenstern einsparen.“

LEDs einsetzen und Strom sparen

Die Stromrechnung ist einer der Posten, der sich derzeit besonders markant durch ein angepasstes Konsumverhalten steuern lässt. Sollte der Umstieg auf LED bislang noch nicht gelungen sein, lohnt es sich dies jetzt schnellstmöglich nachzuholen. Gegenüber Glühlampen ist eine Reduzierung der Energiekosten um 80 Prozent möglich. LEDs haben eine sehr gute Lichtausbeute und eine hervorragende Effizienz vorzuweisen. Bei Onlineshops wie Beleuchtungdirekt, wo Sie LED Leuchten kaufen können, wird schnell deutlich, welche Vielfalt bei diesen Leuchtmitteln mittlerweile herrscht. Egal ob E27 Fassung, Kerzenform oder integrierbare Spots: LEDs sind heute für jeden Bedarf und jede Lampe erhältlich. Möchten Sie eine dimmbare Lampe bestücken, ist beim Kauf der Leuchtdioden-Produkte auf den Hinweis „dimmable“ zu achten. Doch das allein reicht noch nicht. Zusätzlich sollte mit dem Hersteller der Leuchtmittel geklärt werden, ob Dimmer und LED kompatibel sind. Da LEDs mit Gleichstrom arbeiten, aus der Steckdosen allerdings Wechselstrom fließt, ist das integrierte Vorschaltgerät entscheidend. Einige Hersteller präsentieren Kompatibilitätslisten, mit der Sie die Daten prüfen können.


Wasser marsch!

Dass jeder täglich rund 120 Liter Wasser benötigt, ist vielen nicht bewusst. Doch der Bedarf bei Toilettengängen, Händewaschen, Duschen, Kochen und Co. ist massiv. Mit Hilfe von Duschsparköpfen, Durchfluss-Begrenzern und dichten Wasserhähnen lässt sich der Wasserverbrauch merkbar senken. Außerdem ist dem Nutzerverhalten erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Mit kurzen Duschen statt ausgiebigen Vollbändern, vollbeladenen Waschmaschinen und der Nutzung von Wasserkochern zum Erhitzen von Koch- sowie Teewasser sind deutliche Ersparnisse realisierbar. Die Stadt Nürnberg hat im Rahmen der Initiative „Keep Energy in Mind“ Energiespartipps zusammengetragen und online veröffentlicht. Darunter auch einige Wasserspartipps.

Was beim Wassersparen wichtig ist, wird im Video verdeutlicht:



Informatives zu Leitungs- und Abwasser im Eigenheim haben wir außerdem in diesem Beitrag thematisiert.

Müllkosten reduzieren

Neben Energie und Wasser spielen die Ausgaben für die Müllentsorgung eine große Rolle bei Neben- und Betriebskosten. Um diese künftig einzudämmen, lohnt es sich den Hausmüll zu reduzieren. Wer öfter zu nicht verpackten Lebensmitteln greift, den Briefkasten mit einem „Keine Werbung“-Aufkleber bestückt und sich für einen Komposter entscheidet, kann vielleicht schon bald kleinere Mülltonnen nutzen und so die Müllgebühren senken.

Weitere Informationen für Eigentümer, Bauherren und Gebäudeverwaltungen zum Thema Energieeinsparverordnung und Energieeinsparungsgesetz finden Sie hier in der digitalen Broschüre zum Gebäudeenergiegesetz 2017 vom Institut für Energie-Effiziente Architektur.

Fotos: TBIT / KlausHausmann / Alexas_Fotos unter https://pixabay.com