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Tipp Schornstein nachträglich einbauen

Schornstein nachrüsten: Wie geht man am besten vor?

veröffentlicht am: 01.09.2023

Viele moderne Gebäude haben keinen Schornstein. Das liegt vor allem an der wachsenden Beliebtheit von Heizsystemen wie der Wärmepumpe. Doch in den letzten Jahren haben Kaminöfen ein Comeback erlebt. Steigende Energiepreise und Umweltbedenken bezüglich Öl- und Gasheizungen haben dazu beigetragen, dass wieder mehr Menschen mit Holz heizen möchten. Wer nachträglich ein Schornsteinsystem für seinen Kamin einbauen will, findet hier einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, die Arbeitsschritte und die Kosten.

 

 

Gemauerter Schornstein oder Metallschornstein?

Während ältere Gebäude meist über einen gemauerten Schornstein verfügen, werden beim Nachrüsten Schornsteine aus Edelstahl oder Kupfer beliebter. Dabei handelt es sich um eine kostengünstige und langlebige Alternative zum traditionell gemauerten Schornstein. Hier gibt es wichtige Informationen zum Kupferschornstein im Überblick.

 

Der Edelstahl- oder Kupferschornstein lässt sich nicht nur im Außenbereich anbringen, sondern auch für Schachtsanierungen verwenden. Metallschornsteine sind für alle Arten von Brennstoffen geeignet, darunter Holz, Öl, Pellets und Kohle.

 

Metallschornsteine zeichnen sich durch Robustheit und Widerstandsfähigkeit aus. Weder Feuchtigkeit noch Trockenheit können dem Schornstein Schaden zufügen. Zudem ist ein Metallschornstein sowohl kostengünstiger als auch platzsparender als ein gemauerter Schornstein.

 

 

Einwandiger oder doppelwandiger Metallschornstein?

Bei Kupfer- und Edelstahlschornsteinen unterscheidet man zwischen einwandigen und doppelwandigen Varianten. Die einwandigen Schornsteine haben keine Dämmung und werden meist bei Schornsteinsanierungen genutzt. Dies ist oft günstiger, als einen Ziegelschornstein zu restaurieren.

 

Bei der Schornsteinsanierung wird in eine bestehende Schornsteinanlage ein Edelstahlschornstein eingelassen. Der gemauerte Schornstein ist somit eine weitere Schicht um den Edelstahl herum und ersetzt die fehlende Dämmung des einwandigen Schornsteins. Einwandige Edelstahlschornsteine sind nicht als alleiniges Schornsteinsystem geeignet.

 

Die doppelwandigen Edelstahlschornsteine eignen sich, wenn eine Außenwandmontage geplant oder der Schacht stark beschädigt ist. Sie besitzen eine Dämmung, häufig aus mineralischer Wolle. Das bietet Hitzeschutz für die Umgebung und ist vor allem bei Decken- und Wanddurchführungen für den Brandschutz unerlässlich.

  
  
Schornstein nachrüsten: So ist der Ablauf

Ein Schornstein muss mit Unterstützung von Fachleuten nachgerüstet werden. Experten stellen sicher, dass gesetzliche Vorgaben rund um den Brandschutz erfüllt sind. Dazu gehören beispielsweise ein ausreichender Schornsteindurchmesser und die Mindesthöhe, um die der Schornstein das Dach überragen muss.

 

Für den Anschluss eines Kaminofens ist der Ofen- oder Luftheizungsbauer in der Regel der passende Ansprechpartner. Auch ein Schornsteinfeger sollte in die Planung einbezogen werden.

 

Der Fachhandwerker wird zuerst die Rahmenbedingungen prüfen. Er ermittelt die wesentlichen Werte der Feuerstelle und definiert die Anforderungen an das Abgassystem. Daraufhin untersucht er, ob ein vorhandener Kaminzug im Gebäude genutzt oder renoviert werden kann.

 

Wenn dies nicht möglich ist, sucht der Fachhandwerker nach einer geeigneten Stelle, an der der Schornstein nachgerüstet werden kann. Er bespricht das Vorhaben mit dem Schornsteinfeger und setzt die Maßnahmen um. Nach Abschluss sämtlicher Arbeiten führt der Schornsteinfeger eine Feuerstättenschau durch und überprüft, ob das neue Abgassystem den gesetzlichen Vorschriften entspricht und direkt abgenommen werden kann.

 

   

Kosten für die nachträgliche Installation eines Schornsteins

Faktoren wie die Gebäudehöhe wirken sich ebenso auf die Kosten für einen neuen Schornstein aus wie die Anforderungen der Feuerstelle selbst. Nicht zuletzt bestimmt auch die Art des Nachrüstsystems die Kosten.

 

Während ein externer Edelstahlschornstein bei einem Einfamilienhaus Kosten von 1.500 bis 2.500 Euro verursachen kann, können für die Nachrüstung eines gemauerten Systems Kosten von 2.500 bis 3.500 Euro anfallen.

 

Das Einziehen von Edelstahlrohren in den vorhandenen Kaminzug durch Fachhandwerker ist oft kostengünstiger, in der Regel zwischen 500 und 1.500 Euro. Diese Angaben können als erste Orientierung dienen, doch konkrete Angebote müssen im Kontakt mit Fachexperten eingeholt werden.

 

 

Schornstein installieren mit Experten an der Seite

Das Heizen mit Holz wird immer beliebter – beispielweise wegen niedrigeren Kosten als beim Heizen mit Strom. Während gemauerte Schornsteine früher der Standard waren, gelten Schornsteine aus Edelstahl oder Kupfer nun als zeitgemäße Alternative. Sie sparen beim Nachrüsten Kosten und Aufwand gespart. Wer eine Schornsteinsanierung oder Nachrüstung plant, sollte als Erstes bei einem Experten Rat suchen – nur so kann sichergestellt werden, dass die wohlige Wärme des Kamins nicht auf Kosten des Brandschutzes geht.

 


Bildquelle(n): https://stock.adobe.com/de/images/roof-and-chimney/362092913 | Ephrem